Die neue Kampagne des Österreichischen Bauernbundes unter dem Titel „#draufgschAUT in der Kantine“ stellt jetzt im Herbst die seit kurzem verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung in den Mittelpunkt.

 

 

„Wir haben einen ersten, wichtigen Schritt für mehr Transparenz am Teller gesetzt und wollen das auch herzeigen“, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser. Bereits jetzt gebe es viele Beispiele einer transparenten Herkunftskennzeichnung: „Über die Initiative ‚Gut zu wissen‘ der LK Österreich kennzeichnen 921 Unternehmen ihre Speisen freiwillig und mehr als 1.400 Gastronomiebetriebe tragen das Gütesiegel ‚Ama Genuss Region‘. Unser Ziel ist es, die Herkunftskennzeichnung flächendeckend voranzutreiben“.

 

 

Rieder Messe: Agrarpolitischer Herbstauftakt
Beim Agrarpolitischen Herbstauftakt im Rahmen der Rieder Messe thematisierte Österreichs Agrarspitze darüber hinaus die Bereiche Sicherheit für bäuerliche Familienbetriebe, Zukunftsaussichten für die Hofübernehmer-Generation und den Dialog mit der Gesellschaft.

Totschnig „VISION 2028+“
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig kündigte die „VISION 2028+“ an – einen Strategieprozess für ein Zukunftsbild der österreichischen Landwirtschaft und des ländlichen Raumes: „In Zeiten stetigen Wandels gilt es Perspektiven aufzuzeigen. Dazu braucht es ein klares Zukunftsbild, wohin die Reise gehen soll. Das Kernstück dabei sind die Bäuerinnen und Bauern selbst, aber auch alle Parlamentsparteien, die Wissenschaft, die Sozialpartner sowie Branchenvertreter. Ziel der „VISION 2028+“, die ich im Frühjahr 2024 präsentieren möchte, ist mehr Stabilität, Orientierung und Planbarkeit sowie ein Fundament für die politische Arbeit in den kommenden Jahren. Wir müssen uns für eine Vielzahl an Aufgaben rüsten, etwa für die GAP ab 2028 oder die Ausrichtung des Green Deals. In den nächsten Monaten werde ich gemeinsam mit unseren Bauernfamilien den Weg für eine Zukunft voller Perspektiven vorzeichnen. Die Zeichen stehen auf Arbeit!“

 

 

Moosbrugger: Märkte berücksichtigen
LK Österreich Präsident Josef Moosbrugger skizzierte jene Herausforderungen, die im Hinblick auf die Wahl zum EU-Parlament verstärkt in den Fokus rücken werden: „Sämtliche Politik- und Gesellschaftsbereiche sind gefordert, die Entwicklungen unserer Märkte stärker im Auge zu behalten und sich danach zu richten. Wenn die Menschen zunehmend zu billigen Lebensmitteln greifen, kann man nicht gleichzeitig noch mehr von den Bäuerinnen und Bauern verlangen, ohne all das abzugelten“, so Moosbrugger. In Richtung EU formulierte er: „Viele Strukturen auf EU-Ebene sind behäbig, ideologieorientiert und werken an der bäuerlichen Realität vorbei. Die enormen Umwälzungen der letzten Jahre müssen berücksichtigt werden. Es gilt, die Lehren aus der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine zu ziehen und eine echte Balance zwischen Umwelt, Wirtschaft und Sozialem zu schaffen. So fordern wir den designierten Vizepräsidenten der EU-Kommission auf, den Green Deal grundlegend zu überarbeiten und in eine echte Zukunftsstrategie zu verwandeln.“

 

Fotos: Bauernbund, Rieder Messe