Der 4. Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit gibt Auskunft über die Lage des heimischen Agrarmarkts, die Versorgung mit Betriebsmitteln, über die Lebensmittelverarbeitung und die Situation im Lebensmittelhandel und schließlich über die Entwicklung der Lebensmittelpreise. Präsentiert wurde der Bericht noch vor Jahreswechsel von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Mit dem im Ministerrat vorgelegten Bericht informierte der Landwirtschaftsminister umfassend über die Versorgungslage Österreichs: „Wie verwundbar globale Lebensmittel-Versorgungsketten sind, haben uns zuletzt Naturkatastrophen, Pandemien oder Kriege gezeigt. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen weltweit. Wir haben die Lehren aus den Krisen der Vergangenheit gezogen und wollen unsere eigene Lebensmittelversorgung weiter stärken. Denn das ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität, Sicherheit und Krisenfestigkeit einer ganzen Gesellschaft.“
Lebensmittel-Inflation geht zurück
Die Gesamtinflation Österreichs ist zwar leicht gesunken, dennoch gingen die Einkaufsmengen im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 % zurück. Laut Bericht kaufen Konsumentinnen und Konsumenten teuerungsbedingt vermehrt bei Diskontern und Supermärkten anstelle von Direktvermarktern oder dem Fachhandel ein.
Lebensmittelversorgung weiter sichergestellt
Aktuell ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln mit der vollen Produktpalette und Vielfalt sichergestellt. Die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel in Österreich funktionierten ohne Störungen. Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten und vor allem die Inflation wirken aber nach wie vor entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Versorgungslage in Österreich
Für eine gesicherte Lebensmittelversorgungslage ist nicht nur die Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel wichtig, sondern auch die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa die Versorgung mit ausreichend Energie, Futter- und Düngemitteln. „Nach turbulenten Zeiten aufgrund von hohen Energiepreisen und Lieferengpässen ist hier wieder mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt“, so Totschnig.
Die Getreideproduktion Österreichs inklusive Mais 2023 wird mit 5,36 Mio. Tonnen das Vorjahr übertreffen. Die Versorgung mit tierischen Produkten ist aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades ebenfalls gesichert.
Hoher Selbstversorgungsgrad
Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt deutlich über oder nahe an 100 Prozent:
- 87 Prozent bei Getreide
- 100 Prozent bei Wein
- 90 Prozent bei Kartoffeln
- 178 Prozent bei Trinkmilch
- 147 Prozent bei Rind- und Kalbfleisch
- 108 Prozent bei Schweinefleisch
Download: 4. Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit
Fotos: BML Hemerka, Hannes Buchinger, Anna Schultes