Land schafft Leben hat mit Beginn des Hochsommers einen 100-seitigen Report „Landwirtschaft, Ernährung & Klima“ veröffentlicht und zu einer dringend notwendigen Debatte um die Zukunft des Ernährungssystems aufgerufen.

 

 

Emissionen reduzieren, statt verstecken
In der Klimabilanz eines Landes werden nur jene Emissionen berücksichtigt, die innerhalb der Landesgrenzen entstehen. „Das kann zu einem skurrilen Gedankenexperiment führen: Würden wir nämlich unsere heimische Landwirtschaft komplett abschaffen und 100 Prozent unserer Lebensmittel importieren, dann sänke der Treibhausgasausstoß Österreichs um zumindest 11 Prozent, also um den Anteil der Landwirtschaft an der Klimabilanz Österreichs. Für das Weltklima entstünde aber großer Schaden, da wir künftig alles, vom Ei bis zum Erdapfel, aus anderen Ländern importieren müssten“, erklärt Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben. Die zusätzlich entstehenden Transportemissionen seien dabei aber nur ein Nebenaspekt. Entscheidend sei vielmehr die Tatsache, dass viele Lebensmittel aus Österreich mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck produziert werden als in vielen potenziellen Import-Ländern, so Royer.

 

 

Als Lösungsansatz nennt Royer: „Die heimische Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, die großen Klimafragen noch weiter in eine standortgerechte Produktion zu integrieren. Gleichzeitig braucht es aber auch Konsumentinnen und Konsumenten, die zu diesen Lebensmitteln greifen.“

 

 

Aktiv Beiträge zum Klimaschutz leisten
„Uns ist oft gar nicht klar, wie sehr wir als Konsumentinnen und Konsumenten mit unserem Griff ins Regal mitgestalten können. Wir alle können mit unserem Essen aktiv zum Klimaschutz beitragen“, erklärt Maria Fanninger, Gründerin von Land schafft Leben.

 

„Was wir brauchen, ist ein ehrlicher und sachlicher Blick auf Fakten und Zielkonflikte und kein schwarz-weiß Denken. Mit unserem neuesten, für Österreich einzigartigen Report, steuern wir die Diskussionsgrundlage dafür bei“, freuen sich Hannes Royer und Maria Fanninger über die neueste Land schafft Leben-Veröffentlichung.

 

Für ein nachhaltigeres Ernährungssystem braucht es neben klimafreundlicher Produktion aber auch Bewusstsein und aktives Handeln auf Konsumentenseite. Maria Fanninger gibt Tipps, die sich aus dem Report ableiten lassen: „Besonders wichtig ist es, unseren massiven Überkonsum in den Griff zu bekommen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Allein sie macht global bis zu 10 Prozent der menschengemachten Treibhausgase aus. Zudem sind ein maßvoller Fleischkonsum und allgemein der Griff zu österreichischen Lebensmitteln aus nachhaltigen Produktionssystemen empfehlenswert. Und abschließend ist es wichtig, regionales und zugleich saisonales Obst und Gemüse zu konsumieren. Wenn wir zu jeder Zeit des Jahres alles konsumieren, was uns in den Sinn kommt, ist dies wenig nachhaltig und dem Klima kaum zuträglich.“

 

 

Report „Landwirtschaft, Ernährung und Klima“
Der Report „Landwirtschaft, Ernährung & Klima“ umfasst rund 100 Seiten, 30 Infografiken und ist das Ergebnis aus zwölf Monaten sorgsamer Recherche und Experteninterviews mit namhaften Vertreterinnen und Vertreter des WIFO, der BOKU, der HBFLA Raumberg-Gumpenstein, und vielen mehr.

Auch mit Mythen wird im Report aufgeräumt. So „verbraucht“ ein Kilogramm Rindfleisch aus Österreich eben nicht, wie oft gehört, 15.000 Liter Wasser. Stattdessen werden wenige hundert Liter an Grund- oder Oberflächenwasser genutzt und anschließend zurück in den Kreislauf geführt.

 

 

Link: Report „Landwirtschaft, Ernährung & Klima“

 

Rückfragen oder Interviewwünsche: Carmen Brüggler, Kommunikation; T: +4318906458

 

Fotos: Land schafft Leben