Am 7. November fand in Luzern zum neunten Mal die Fachkonferenz „Brennpunkt Nahrung“ statt. Rund 300 Besucherinnen und Besucher, darunter auch der Vizepräsident der LK Niederösterreich, Lorenz Mayr, diskutierten über die Globalisierung und deren Auswirkungen auf die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft.

 

 

Zu Gast in der Schweiz
Mayr: „Wir haben einen hohen Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln in Österreich, gefährden diesen aber immer mehr mit ideologischen Wunschvorstellungen von Reduktionszielen bei den wichtigen Werkzeugen in der landwirtschaftlichen Produktion. Die Schweiz liegt bei einem Netto-Selbstversorgungsgrad von nur 50 Prozent und will diesen auch unbedingt erhöhen. Sie kämpft jedoch gleichfalls mit Wunschvorstellungen, die das Gegenteil bewirken.“ Mayr weiter: „Auch der Green Deal wurde bei der Konferenz sehr kritisch gesehen. Denn wenn die Produktion in Europa dadurch sinkt, und das wird, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen, wird es für die Schweiz schwieriger, sich die notwendigen Lebensmitteln international zu sichern. Die Krisen der letzten Zeit haben mehrmals gezeigt, dass jedem Land das Hemd näher ist als der Rock, wenn es eng wird.“

 

 

Mayr versuchte in seinem Beitrag Antworten auf die Fragen rund um die Bewirtschaftung der Flächen mit einer klimaangepassten Herangehensweise zu zeigen. Er ging auch auf die Probleme bei unterschiedlichen Kulturen in Österreich ein, die durch den Verlust von wirksamen Pflanzenschutzmitteln bereits eingetreten sind.

 

 

Brennpunkt Nahrung zeigt globale Herausforderungen und konkrete Lösungsansätze auf
Einmal mehr wurde die Fachkonferenz Brennpunkt Nahrung zum Treffpunkt der schweizerischen Agro-Food-Branche. Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter entlang der gesamten Wertschöpfungskette nahmen teil.

Globale Ereignisse erfordern Anpassungen
Die diesjährige Fachkonferenz behandelte das Thema «Globalisierung – Abbruch, Umbruch oder Aufbruch?». Referentinnen und Referenten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft adressierten aktuelle Herausforderungen und zeigten, wie die Schweiz mit den globalen Unsicherheiten umgeht und die Versorgung im Land sicherstellt.

 

 

Lösungen für ein nachhaltigeres Land- und Ernährungssystem
Wie man sich konkret anpassen kann, zeigten die Vorträge anhand von praktischen Beispielen. «Es gibt Herausforderungen, auf die es noch nicht überall definitive Antworten gibt. Man hat aber gesehen, dass die präsentierten Lösungsansätze sehr vielversprechend sind», so ein Resümee. Besonders Nachhaltigkeitsaspekte standen dabei im Fokus. Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Schweizer Land- und Ernährungssystem nachhaltiger gestaltet werden kann. Unter anderem stellten sechs Start-ups in kurzen Präsentationen ihre Produkte vor, die einen Teil zu einer angepassten und effizienten Agrar- und Lebensmittelwirtschaft beitragen sollen.

 

Fotos: Messe Luzern AG