Mit dem breit angelegten Projekt „FarmMilk“ von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Thomas Guggenberger, wurde die ganzheitliche Ökoeffizienz der österreichischen Milchwirtschaft untersucht.
Das Ergebnis zeigt, dass Milch aus Österreich im internationalen Vergleich eine führende Rolle in der Umweltverträglichkeit aufweist. Die Studie, an der seit 2017 geforscht wurde, ist in Bezug auf den Umfang und die Art der Datenerfassung einzigartig in Europa.
Die Studie nennt drei wesentliche Gründe, die Milch aus Österreich im Vergleich zu anderen europäischen, aber auch weltweiten Milchproduktionsgebieten einzigartig und umweltverträglich machen:
Die Milcherzeugung erfolgt in Österreich auf fruchtbaren Feldern und nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft.
In Grünlandgebieten ermöglichen zuverlässige Niederschläge das Wachstum von 10 Millionen Tonnen hochwertigem Grundfutter für Milchkühe, das sind 61 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Bio-Masse. Durch die Kreislaufwirtschaft werden Nährstoffe dem Boden wieder zugeführt. Dünger aus tierische Ausscheidungen sichern die Fruchtbarkeit der Böden.
Die Rinderrassen für die Milchproduktion in Österreich sind an lokale Bedingungen angepasst und verwerten das Futter aus dem Grünlandgebiet effizient.
Bei ihrer Zucht lag der Fokus nicht nur auf der Milchleistung, sondern auch auf Gesundheit, Lebensdauer und der effizienten Nutzung von grasbasiertem Futter. Österreichische Milchkühe verwerten das betriebseigene Futter bei der aktuellen Leistung von 7.250 Kilogramm pro Kuh und Jahr überdurchschnittlich effizient. Vier Fünftel der Futtermittel stammen aus wertvollem Grundfutter und koexistieren besser mit lokalen, ökologischen Systemen. Besonders positiv wirkt sich der Verzicht auf nicht-zertifiziertes Futter vom Weltmarkt aus. Alle Aspekte unterstreichen die Bedeutung der standortangepassten Zucht von Milchkuhrassen für eine effiziente und nachhaltige Milchwirtschaft.
Der hohe Anteil extensiver Bauernhöfe schafft natürliche Inseln der Vielfalt.
Der hohe Bio-Anteil in der Milcherzeugung (20 %) und die Bewirtschaftung besonders extensiver Flächen – 23 Prozent der Grünfutterflächen sind Almen und Bergmähder – fördern die Produktion hochwertiger Lebensmittel bei schonender Verwendung von Betriebsmitteln. Das steigert die Umweltverträglichkeit und fördert als zusätzliches Produkt die Kulturlandschaft mit ihren vielen Funktionen wie Erholungsgebiete, Erhaltung der Artenvielfalt, Schutz und Regulierung der Wasserqualität, usw.
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Folien (ganzheitliche Ökoeffizienz als Methode zur Unterstützung der Milchwirtschaft): Folien Guggenberger
Fotos: Lauren Mayer, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Regensburger