Der Dialog mit der Gesellschaft über die Landwirtschaft ist um eine Initiative reicher: Die Bäuerinnen engagieren sich verstärkt in der Kommunikation mit der Gesellschaft. So setzen die Seminarbäuerinnen mit ihrem neuen Projekt “Mein Bauernhof in Österreich“ einen weiteren Schritt in Richtung aktive Kommunikation.
“Mein Bauernhof in Österreich“ – so interessant und lehrreich wie individuell
“Der neue Workshop vermittelt Volksschulkindern den Wert der Landwirtschaft allgemein und sensibilisiert zum bewussten Einkauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln“, erläutert Christine Lintner, Obfrau des LFI Tirol. Es wird erarbeitet, warum in manchen Teilen Österreichs Kühe auf den Wiesen grasen und es anderswo auf den Bauernhöfen keine Rinder, dafür aber Gemüse- und Ackerbau gibt – also welchen Einfluss die geografischen Voraussetzungen auf die regionale Landwirtschaft haben, welche Pflanzen kultiviert werden und welche Tierarten sich in einer bestimmten Region besonders wohlfühlen. Die Kinder erkennen den Zusammenhang zwischen der vorgegebenen Natur und regionalen Produkten. Sie lernen, wie Lebensmittel gekennzeichnet werden und warum der Griff zu regionalen Produkten für die Gesellschaft wichtig ist. Im Praxisteil verarbeitet die Seminarbäuerin gemeinsam mit den Kindern ein typisches Lebensmittel ihrer Heimatregion zu einem einfachen Gericht, das schließlich verkostet wird.
Das neue Projekt ist ein standardisiertes Bildungsangebot, das in allen Bundesländern umgesetzt werden kann. Aktuell wird es von 112 Seminarbäuerinnen und -bauern in ganz Österreich angeboten.
2023 wurden bundesweit 34.449 Kinder erreicht
“Insbesondere die Frauen auf den Bauernhöfen werden als ‘Stimme der Landwirtschaft‘ von den Konsumentinnen und Konsumenten für ihre authentische Wissensvermittlung sehr geschätzt“, so die Tiroler Landesbäuerin Helga Brunschmid im Rahmen der Bundestagung der Bezirksbäuerinnen in Mils. Seit den 1990er-Jahren werden mit Hilfe der Seminarbäuerinnen in den Schulen und Kindergärten auch gezielte Projekte zu Schwerpunktthemen mit Bezug zu Landwirtschaft und Lebensmitteln umgesetzt. Seminarbäuerinnen können aufgrund ihrer pädagogischen Schulung Unterrichtstunden mit einem praxisnahen Zugang zur Landwirtschaft, abgestimmt auf das jeweilige Alter der Klassen, durchführen.
Die agrarpädagogischen Maßnahmen kommen sehr gut an. Aktuell sind österreichweit 301 Seminarbäuerinnen im Einsatz, um ihr Wissen weiterzugeben. “Allein im Jahr 2023 wurden die Seminarbäuerinnen bundesweit 2.895mal von pädagogischen Einrichtungen, wie Kindergärten, Volks-, Mittel-, berufsbildenden Schulen, gebucht und haben dabei insgesamt 34.449 Kinder und Jugendliche erreicht“, präsentiert Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger die beeindruckenden Zahlen.
Download: Fotos unter www.baeuerinnen.at/pressefotos
Fotos: Victoria Hörtnagl für ARGE Bäuerinnen