In „Warum“, dem Magazin der FH Salzburg, findet sich eine bemerkenswerte Geschichte: Mit Augmented Reality können sich die Salzburger Volksschulkinder die Kuh ins Klassenzimmer holen; praktischer Unterricht ohne Exkursion.
Wie das Ganze begann
Ursprünglich gründeten einige Volksschullehrerinnen und -lehrer ein Unternehmen, das Kindern mit einer 16 Quadratmeter großen Salzburg-Landkarte Wissen übers Bundesland vermitteln sollte. Im Rahmen des Projekts »Salzburg begreifen« verfügen mittlerweile 100 Volksschulen über so eine Karte. Die Sache lief so gut, dass man an eine digitale Erweiterung dachte, und da kommt die FH Salzburg ins Spiel.
„EdTech Salzburg – Augmented Learning Lab“ heißt das vom Land Salzburg geförderte Projekt, das die FH Salzburg in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Salzburg und der Universität Salzburg geleitet hat. Seit 2021 erweiterte das Team rund um Projektleiter Markus Tatzgern die physische Karte um Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality. Seit dem Projektstart haben mehr als 370 Kinder aus vier Volksschulen im Land Salzburg die digitale Anwendung auf Herz und Nieren geprüft.
Die Schülerinnen und Schüler konnten mithilfe einer speziell entwickelten App interaktiv lernen und die Inhalte in ihrem eigenen Tempo durchgehen. Die Anwendung ist intuitiv und spielerisch: Sobald die Kinder ihr Tablet auf verschiedene Stellen auf der Karte richten, erhalten sie spezifische Informationen. So können sie beispielsweise die Geografie ihres Bundeslandes oder die Anatomie einer Ziege oder einer Kuh erkunden, die Arbeit der Bauern in einem Bauernhof oder den Weg der Milch von der Kuh bis auf den Frühstückstisch erforschen; Dank Augmented Reality, ohne das Klassenzimmer verlassen zu müssen.
Physische und digitale Lernumgebungen miteinander verbinden
„Das Ziel des Projektes war es, physische und digitale Lernumgebungen miteinander zu verbinden und neue didaktische Konzepte zu entwickeln, damit Volksschulkinder die Welt intuitiv und spielerisch erkunden können“, erklärt Projektleiter Tatzgern. Im Projekt selbst wurde neben der neuen Technologie auch das Lernpotenzial der Schülerinnen und Schüler unter die Lupe genommen.
Neben der App für die Anwendung, die seit Sommer 2024 im Apple Store verfügbar ist, wurde auch der Code der App als Open Source zugänglich gemacht. Dadurch können Schulen oder Unternehmen das Programm nach ihren Vorstellungen weiterentwickeln. Die Projektpartner stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, um den Einsatz digitaler Technologien in fortgeschrittenen, didaktischen Konzepten zu erarbeiten.
Video: https://edtechall.at/teaser_480.webm
Fotos: FH Salzburg