Das Thema AMA-Marketing war Mitte März Thema im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats. Die Parlamentskorrespondenz berichtete darüber. Wir bringen hier einen gekürzten Überblick.

 

 

Landwirtschaftsausschuss diskutiert Berichte zur AMA-Marketing
Im Landwirtschaftsausschuss stand am 15. März 2023 der Tätigkeitsbericht der AMA-Marketing für das Jahr 2021 zur Debatte. Insgesamt waren laut dem Bericht 42.562 landwirtschaftliche Betriebe im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden, wobei zur Überprüfung der Anforderungen etwa 17.000 Vor-Ort-Kontrollen stattfanden.

Die AMA-Marketing finanziert sich vorrangig durch Einnahmen aus Agrarmarketingbeiträgen. 2021 standen daraus rund 19,2 Mio. € zur Verfügung. Laut der neuen AMA-Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek würden die zuletzt in Tierhaltungsbetrieben aufgezeigten Missstände „wehtun“, die AMA-Marketing habe jedoch ein umfassendes Kontrollsystem etabliert, das aus Routine- und unangekündigten Kontrollen bestehe.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zeigte sich ebenfalls von den bekannt gewordenen Verstößen betroffen. 99 % der Betriebe würden sich jedoch redlich um das Thema Tierwohl kümmern.

 

 

AMA-Tätigkeitsbericht: 19,2 Mio. € an Einnahmen aus Agrarmarketingbeiträgen im Jahr 2021
Laut dem Tätigkeitsbericht der AMA-Marketing für das Jahr 2021 zählen weiterhin die Förderung des Absatzes von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Erschließung und Pflege von Märkten für diese Erzeugnisse im In- und Ausland, die Verbesserung des Vertriebes und der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie die Vermittlung von relevanten Informationen für die Verbraucher:innen hinsichtlich Qualität und sonstiger Produkteigenschaften dieser Erzeugnisse zu ihren zentralen Aufgaben. Insgesamt 42.562 landwirtschaftliche Betriebe waren im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden. Zur Überprüfung der Anforderungen fanden im Berichtszeitraum etwa 17.000 Vor-Ort-Kontrollen sowie rund 5.000 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt.

Den Großteil ihrer Einnahmen bezieht die AMA-Marketing aus Agrarmarketingbeiträgen. Laut dem Bericht standen daraus im Jahr 2021 Einnahmen von rund 19,2 Mio. € zur Verfügung (2020: 18,9 Mio. €). Größte Beitragsgeber blieben 2021 die Bereiche Milch (9,52 Mio. €), Fleisch (5,46 Mio. €) sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (2,26 Mio. €).

 

 

Die im Ausschuss anwesende neue AMA-Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek sprach in ihrer Stellungnahme von einem coronabedingt herausfordernden Jahr 2021, das man gut bewältigt und wichtige Digitalisierungsschritte gesetzt habe. Mit dem „Masterplan Schwein“ habe man Maßnahmen für mehr Tierwohl gesetzt, wobei es etwa um freiwillige Module für mehr Platz im Stall, das Umrüsten der Schweinemastbetriebe für ein endgültiges Aus von Vollspaltböden im AMA-Gütesiegel-Programm bis 2032 gehe. Laut Mutenthaler-Sipek sei es entscheidend, „dass die Gütesiegel halten, was sie versprechen“. Hier gehe es um Qualität, Transparenz und Vertrauen. In diesem Zusammenhang würden die zuletzt in Hühnermastbetrieben aufgezeigten Missstände „wehtuen“, die AMA-Marketing habe jedoch ein umfassendes Kontrollsystem etabliert, das aus Routine- und unangekündigten Kontrollen bestehe.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zeigte sich ebenfalls von den medial bekannt gewordenen Verstößen von Betrieben betroffen. Dies sei „unerträglich“ und gehöre abgestellt. 99 % der Betriebe würden sich jedoch redlich um das Thema Tierwohl kümmern. Totschnig begrüßte die Verschärfung durch unangekündigte Kontrollen. Die Ende 2022 vorgenommene Novelle des AMA-Gesetzes bezeichnete Totschnig als „wesentlichen Schritt, um die AMA zukunftsfit zu machen“. Dadurch habe man die AMA-Beiträge auf breitere Beine gestellt. Die AMA-Marketing sei international einzigartig und habe in den letzten 25 Jahren gute Arbeit geleistet, betonte Totschnig.

 

Fotos: Parlament, Siffert