Der Österreichische Waldverband und die Landwirtschaftskammer griffen zu einem nicht sehr häufig angewendeten Mittel, um die geplante EU-Entwaldungsverordnung zu stoppen: zu einer Petition. Der Aufruf der Interessenvertreter lautet: „Unterzeichnen Sie die Petition für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung!“

 

 

Warum Petition unterzeichnen?
Die Kritik der Interessenvertreter lautet: Mit der EU-Entwaldungsverordnung und ihren umfangreichen Dokumentationsverpflichtungen wurde ein regelrechtes Bürokratie-Monster erschaffen. Betroffen davon sind nicht nur Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und die gesamte Wertschöpfungskette, sondern auch alle, die Soja oder Rindfleisch produzieren und die nachgelagerte Produktion. Die gültige Verordnung bedarf dringend einer Überarbeitung. Dies fordert eine Petition von Landwirtschaftskammer und Waldverband.

 

 

Im Detail: EU-Deforestation Regulation, kurz EUDR
Die EU-Entwaldungsverordnung (EU-Deforestation Regulation, kurz EUDR) besagt, dass bestimmte Produkte wie Holz und alle Holzprodukte sowie Rinder und Soja nur in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sichergestellt ist, dass durch deren Produktion keine Entwaldung und auch keine Waldschädigung entstanden ist. Zur Überprüfung und Nachvollziehbarkeit der Produkte beabsichtigt die Kommission, ein umfangreiches Informationssystem aufzubauen. Jeder Waldbesitzer, der Holz in Verkehr bringt, hat sich in diesem System zu registrieren und eine Sorgfaltserklärung abzugeben. Dazu ist eine Reihe von Daten einzutragen. Unter anderem sind der lateinische Name der Holzart, die Menge und die Geokoordinaten des beernteten Grundstückes einzutragen. Der ganze Aufwand soll betrieben werden, obwohl illegale Entwaldung in Österreich kein Thema ist.

 

 

LK Österreich unterstützt Anliegen
„Natürlich sind auch wir gegen die Abholzung von Regenwäldern und gegen die Entwaldung anderer Weltregionen. Eine entsprechende Verordnung darf jedoch nicht dazu führen, dass eine nachweislich nachhaltige Waldbewirtschaftung in Ländern wie Österreich, wo mehr Holz nachwächst als geerntet wird, praktisch verunmöglicht wird“, betont dazu LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. Und weiter: „Die vorliegende Verordnung hätte in unseren Breiten, wo die Waldbewirtschaftung ohnehin durch strenge Forstgesetze geregelt ist, keinerlei Nutzen. Sie wäre aber mit einem enormen, vollkommen unsinnigen Aufwand verbunden.“

Petition unterzeichnen hier: https://www.openpetition.eu/petition/online/fuer-eine-selbstbestimmte-waldbewirtschaftung-gegen-eine-eu-politik-der-bevormundung

 

Fotos: Pfemeter, Anna Schultes, LK-Danner