Die neue Ausgabe von ernährung heute (1/2025) beleuchtet das Thema „Präzisionsfermentation“ und zeigt Chancen und Hürden einer potenziell zukunftsweisenden Technologie auf. Mit der Präzisionsfermentation rückt nämlich eine innovative Technologie ins Rampenlicht, die nähere Betrachtung verdient.

 

 

Unter Präzisionsfermentation versteht man die Herstellung maßgeschneiderter Proteine, Vitamine oder Fette mithilfe modifizierter Mikroorganismen wie Hefen und Bakterien. Derzeit werden mit dieser Technologie vor allem Milchproteine (z.B. Kasein und Molkenprotein), Eiweißstoffe (z.B. Albumin für Ei-Ersatz) sowie fett- und geschmacksgebende Moleküle hergestellt. Damit lassen sich funktionale Alternativen zu tierischen Produkten erzeugen – etwa mikrobiell produzierte Käsealternativen, die in Textur und Geschmack verblüffend nah an konventionellen Käse herankommen. Tatsächlich knüpft die hochtechnologische Präzisionsfermentation an die klassische Fermentation und damit an ein jahrtausendealtes Verfahren an: Fermentierte Produkte sind beispielsweise Sauerteigbrot, Joghurt oder Sauerkraut.

 

 

Traditionelle Technik, neue Möglichkeiten
Was also klingt wie Hightech im Labor, beruht auf einer bewährten Tradition und könnte ein Game Changer u.a. für die globale Eiweißversorgung werden: „Präzisionsfermentation schlägt eine Brücke zwischen traditionellen Wegen der Lebensmittelherstellung und neuen technologischen Möglichkeiten. Sie ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie wissenschaftlicher Fortschritt Prozesse ökologischer machen kann – ohne die Bedürfnisse der Menschen aus dem Blick zu verlieren“, sagt Dr. Marlies Gruber, Geschäftsführerin des forum. ernährung heute (f.eh) und betont: „Innovation ist ein entscheidender Motor für die Anpassung unserer Ernährungssysteme.“

Herausforderungen und Chancen der Lebensmitteltechnologie
Der Weg in die europäischen Supermärkte ist aktuell noch lang: Die Herausforderungen reichen von technologischer Skalierung über hohe Produktionskosten bis zu regulatorischen Hürden in puncto Zulassung. Für Präzisionsfermentation fehlen – anders als in Singapur, Israel oder den USA – in Europa bislang klare rechtliche Rahmenbedingungen.

Weitere Themen
Neben dem Schwerpunkt rund um die Präzisionsfermentation gibt das aktuelle Magazin zudem Einblicke in die Jodversorgung im DACH-Raum, informiert über das Einwegpfandsystem in Österreich und beleuchtet in einer neuen Serie die ernährungsphysiologischen Potenziale heimischer Beeren. So bietet ernährung heute einmal mehr fundierte Informationen und Denkanstöße für eine zukunftsweisende Ernährung.

Hier geht es zur aktuellen Ausgabe ernährung heute (1/25) https://www.forum-ernaehrung.at/magazin-ernaehrung-heute/magazine/eh-01-2025-faszination-fermentation .

 

Fotos: ernährung heute