Der Maschinenring Österreich hat ein neues Führungsteam und wächst weiter. So lässt sich das Ergebnis der jüngsten Maschinenring Bundestagung zusammenfassen. Wer detailliertere Informationen über die Geschäftsentwicklung der Maschinenring-Organisation sucht, wird im Geschäftsbericht 2022 fündig. Wir haben den Link dazu (siehe auch Ende dieses Berichts).

 

Gruppenbild mit Keynote-Speaker Norbert Totschnig (v. l.): Christian Angerer, Maschinenring Österreich Bundesobmann a.D., der neu gewählte Bundesobmann Franz Xaver Broidl, Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, der den Wahlvorsitz übernahm, die neu gewählte Bundesobmann-Stellvertreterin und Bäuerinnen-Vertreterin im Maschinenring Vorstand Franziska Fröschl und Hans Bösendorfer, Bundesobmann Stellvertreter a.D.

 

Wechsel an der Spitze
Am 28. September 2023 wurde mit Franz Xaver Broidl ein neuer Bundesobmann gewählt, Vorgänger Christian Angerer trat aus Altersgründen nicht mehr an. Der Tiroler Angerer war seit 2019 Bundesobmann des Maschinenring Österreich. Der Nachfolger heißt Franz Xaver Broidl, dessen Stellvertreterin Franziska Fröschl, die auch als Bäuerinnen-Vertreterin im Maschinenring Vorstand fungiert.

 

Franz Xaver Broidl wurde am 28. September 2023 bei der Maschinenring Bundestagung in Alpbach/Tirol zum neuen Maschinenring Bundesobmann gewählt

 

Broidl, Weinbauer aus Straß im Straßertal (NÖ), ist seit 2011 Mitglied des Vorstands im Maschinenring Krems-Gföhl und seit 2019 auch dessen Obmann. Von 2018 bis 2021 war er Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft. Neben Funktionen im niederösterreichischen Maschinenring Landesverband ist der 35-jährige Hauptbezirksbauernratsobmann von Krems und seit 2020 Landeskammerrat der LK Niederösterreich. Er freut sich auf seine neue Aufgabe: „Der Maschinenring ist eine starke Organisation, regional verankert und von Beginn an auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Wir haben schon viel bewegt und wollen noch viel bewegen, für unsere landwirtschaftlichen Mitglieder, unsere Mitarbeiter, unsere Kunden und den gesamten ländlichen Raum in Österreich.“

 

Christian Angerer, Maschinenring Österreich Bundesobmann von 18. September 2019 bis 28. September 2023, wird im Bundesvorstand künftig das Bundesland Tirol vertreten

 

Angerer: Maschinenring – Erfolgreicher Dienstleister
„2022 waren wir in vielen Bereichen erfolgreich unterwegs“, erläuterte Altobmann Christian Angerer: „Der Gesamtumsatz betrug EUR 384,66 Millionen, um 2,86 Prozent mehr als 2021. In unserem Dienstleistungs-Bereich, den Services, steigerten wir den Umsatz um 3,71 Prozent auf EUR 211,43 Millionen. Hierunter fallen Winterdienst, Grünraum, Forst, Bioenergie und Sonstiges. Im Personaldienstleistungs-Bereich konnten einige Bundesländer ihre Umsätze steigern, österreichweit liegt Umsatz der Maschinenring Personal und Service (MRPS) bei EUR 72,57 Millionen, was einem Rückgang von 4,55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.“

Agrar entwickelt sich positiv, Mitgliederanzahl bleibt stabil
Die Agrar-Verrechnungswerte lagen einem Plus von 7,02 Prozent bei EUR 100,65 Millionen und sprangen damit erstmals über die EUR 100-Millionen-Marke. Bei den Agrar-Verrechnungswerten gab es ein Plus von 0,89 Prozent auf EUR 94,05 Millionen.

Trotz rückläufiger Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe blieb die Mitgliederanzahl stabil bei 72.216. Ein Teil davon, 11.601 Landwirtinnen und Landwirte, arbeitete für andere über den Maschinenring (minus 3,64 Prozent).

Broidl: Überbetriebliche Zusammenarbeit wird immer wichtiger
Konstant im Aufwind sind die Maschinengemeinschaften. Organisiert, eingeteilt und abgerechnet vom Maschinenring teilten sich 31.336 Mitglieder (plus 3,56 Prozent) insgesamt 2.804 Maschinen (plus 2,04 Prozent) in 1.474 Gemeinschaften (minus 0,20 Prozent). Der neue Maschinenring Bundesobmann Franz Xaver Broidl will hier einen Schwerpunkt setzen: „Unsere Mitglieder sind das Herz unserer Organisation. Die überbetriebliche Zusammenarbeit wird immer wichtiger, die Betriebe müssen mehr zusammenarbeiten und zusammenrücken. Der Maschinenring will sie dabei begleiten.“

 

Gertraud Weigl, Maschinenring Bundesgeschäftsführerin

 

Weigl, Fröschl: Landwirte am Arbeitsplatz Bauernhof stärker entlasten
Gertraud Weigl, Bundesgeschäftsführerin des Maschinenring Österreich, über die aktuelle Herausforderung: „In den letzten Jahren wurde es zunehmend schwieriger, ausreichend Personen für diese Tätigkeit zu finden. Die Maschinenringe planen daher verstärkt, Dienstnehmer als Soziale Betriebshelferinnen und Betriebshelfer einzusetzen.“

 

Franziska Fröschl wurde bei der Maschinenring Bundestagung am 28.09.2023 in Alpbach/Tirol zur Bundesobmann-Stellvertreterin und Bäuerinnen-Vertreterin im Maschinenring Vorstand gewählt

 

Franziska Fröschl, die neue Gertraud Weigl, Bundesgeschäftsführerin des Maschinenring Österreich, ergänzt: „Die Lebensqualität zu steigern, den Landwirten die tägliche Arbeit zu erleichtern sind Grundideen des Maschinenring. Wir überlegen daher laufend, was wir an unserem bestehenden Angebot noch besser machen und wie wir die Landwirte an ihrem Arbeitsplatz am Bauernhof noch stärker entlasten können.“

Gewerbliches Angebot ausgebaut
Aus der Grundidee, den Maschinenring Mitgliedern ein zusätzliches Einkommen abseits der Landwirtschaft zu ermöglichen, entstand der Service-Bereich. Angerer dazu: „Mittlerweile ist der Maschinenring in vielen Bereichen tätig: Winterdienst, Grünraumdienst, Forstdienst, Bioenergie oder Reinigung und Objektbetreuung. Wir bauen unser Angebot laufend weiter aus, so bieten wir in einigen Bundesländern nun auch Photovoltaik-Reinigung oder -Planung und -Errichtung an.“

Weigl verdeutlicht die Bedeutung des Dienstleistungs-Bereichs: „9.498 Maschinenring Service-Dienstleister (minus 6,03 Prozent) sowie 5.224 Arbeiter (minus 7,11 Prozent) waren für die Maschinenring Service-Kunden tätig. Allein im Winterdienst servicierten wir rund 10.000 Kunden, darunter mehr als 1.000 Gemeinden.“

Regionaler Arbeitgeber für 31.609 Personen
„Über 31.609 Personen arbeiten über den Maschinenring. Neben Agrar- und Service-Dienstleistungen beschäftigten wir in der Zeitarbeit 5.224 Arbeiterinnen und Arbeiter (minus 7,11 Prozent). 956 Angestellte (minus 2,35 Prozent) waren in den 85 Büros tätig,“ zählt Weigl auf.

Geschäftsbericht 2022: https://online.fliphtml5.com/ikjhi/shvd/#p=1

 

Fotos: Maschinenring Österreich, Maschinenring/Riener, Uli Engleder