Die Österreichische Hagelversicherung und die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) luden den Jungen VAÖ zu einer exklusiven Presseinformation ein. Das für den Jungen VAÖ zuständige Vorstandsmitglied, Magdalena Hofer, berichtet für die VAÖ-News.

 

 

Schon am frühen Morgen war klar, dass uns eine schweißtreibende Exkursion bevorstand. Die Temperaturen kletterten bereits in den Morgenstunden auf über 30 Grad und die Hitze war deutlich spürbar. Kein Wunder, liegt auch der wärmste August der Messgeschichte hinter uns. Doch wie wird das Wetter morgen, übermorgen oder nächstes Jahr? Wie wird dieses vorhergesagt? Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Und wie leidet die Landwirtschaft unter den Folgen der Erderwärmung? Diesen Fragen ist der Junge VAÖ bei einer Exkursion zur GeoSphere Austria und zur Schadenserhebung mit der Österreichischen Hagelversicherung am 30. August nachgegangen.

 

 

Der erste Stopp führte zur GeoSphere Austria (vormals ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien, wo Thomas Wostal, Pressesprecher der GeoSphere Austria, erklärte, wie Wetterprognosen gemacht werden. Besonders beeindruckend war die Menge an Daten, die täglich in die Wettermodelle einfließt. In Österreich gibt es 280 Wetterstationen, die täglich unzählige Wetterdaten liefern, die durch Satellitendaten ergänzt werden. Diese Daten sind die Grundlage für die Wetterprognosen, die dann über die verschiedensten Wetter Apps ausgegeben werden oder an Organisationen wie die Österreichische Hagelversicherung, die Feuerwehr oder Veranstalter von Großveranstaltungen weitergeben werden.

Danach gab Marc Olefs, Leiter der Klima-Folgen-Forschung, Einblicke in die Herausforderungen, die der Klimawandel heute und in Zukunft mit sich bringt. Es wurde deutlich, wie tiefgreifend die Auswirkungen des Klimawandels bereits sind. Besonders besorgniserregend ist die Prognose, dass bis Ende des Jahrhunderts Extremwetterereignisse um bis zu 30 Prozent zunehmen könnten. Die Forschung zeigt, dass CO2, eines der Haupttreibhausgase, für bis zu 100.000 Jahre in der Atmosphäre bleibt.

Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde klar, dass Landwirtinnen und Landwirte längst nicht mehr an der Klimaveränderung zweifeln – sie erleben tagtäglich was es bedeutet, wenn das Einkommen vom Wetter abhängig ist.

 

 

Von der Theorie in die Praxis
Anschließend ging es weiter nach Niederösterreich zur Schadenserhebung mit der Österreichischen Hagelversicherung. Bei den betroffenen Feldstücken angekommen war sofort sichtbar, was vorhin noch in der Theorie besprochen wurde: Wetterextreme nehmen in ihrer Intensität und Häufigkeit zu.

Wie die Erhebung von Hagel- und Dürreschäden funktioniert erklärten Michael Gindl, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung in Niederösterreich und Robert Brandl, Sachverständiger für die Österreichische Hagelversicherung.

 

 

Landwirte befinden sich im Schadensfall oftmals in schwierigen Situationen. Wenn auch noch ein Wiederanbau oder die sofortige Ernte nötig ist, wissen die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung, wie wichtig eine rasche Schadenserhebung ist. Moderne Technologien unterstützen diese in ihrer täglichen Arbeit: Die Verwendung von Satellitendaten, die den Vegetationsfortschritt und die Pflanzenvitalität darstellen oder der den Einsatz von Drohnen zur elektronischen Erfassung der Schäden. Damit sorgen die Sachverständigen für die modernste und transparenteste Schadenserhebung in Europa.

Gesamtschaden in Landwirtschaft 250 Millionen Euro
Die diesjährige Schadensbilanz der Österreichischen Hagelversicherung zeigt, wie gravierend die Klimaveränderungen für die Landwirtschaft bereits heute sind. So beträgt der Gesamtschaden in der Landwirtschaft im heurigen Jahr 250 Millionen Euro aufgrund von Frost, Hagel, Sturm, Überschwemmung und Dürre.

Es war eine Exkursion, die uns die Bedeutung von Wetter- und Klimaforschung noch deutlicher vor Augen geführt hat. Und sie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Junger VAÖ diese Themen weiterhin in den Fokus rücken. Denn das Wetter betrifft uns alle und insbesondere die Landwirtschaft – jeden Tag aufs Neue.

 

Fotos: HV, Magdalena Hofer