27 junge Bäuerinnen und Bauern aus ganz Österreich und Südtirol nahmen im August 2023 an der Studienreise der „Jungen Landwirtschaft Österreich“ nach Portugal teil. VAÖ-Mitglied Martin Grob, Geschäftsführer der Jungen Landwirtschaft, berichtet über die Erkundung des rund 3.000 Kilometer entfernten Landes und seiner Landwirtschaft.

 

 

In sechs Tagen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassende Einblicke in die portugiesische Landwirtschaft gewinnen, zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie kulturelle und kulinarische Höhepunkte des Landes kennenlernen. Neben Stadtbesichtigungen in Lissabon und Porto standen der Besuch eines Portweinkellers, einer Quinta oder einer Austernzuchtanlage auf dem Programm.

 

 

Jahrhundertealte Portweintradition in Porto
Das Besuchsprogramm begann in der Portweinkellerei Burmester in Vila Nova de Gaia am Südufer des Douros. Danach besuchte die Gruppe einen Milchviehbetrieb in der Nähe von Porto. Bauer Carlos Neves hält insgesamt 60 Holstein-Milchkühe auf 40 Hektar Ackerfläche. Er bewirtschaftet den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau und einem Mitarbeiter. Für einen Liter Milch erhält er derzeit 49 Cent, womit er nicht unzufrieden ist, weil Portugal vor wenigen Jahren noch die niedrigsten Milchpreise in der gesamten EU hatte.

 

 

Besuch im UNESCO-Weltkulturerbe Douro-Tal
Nächste Station war das Douro-Tal, wo in der Quinta da Pacheca Einblick in die Welt des Portweins geboten worden ist. Das Weingut besteht seit 1738 und befindet sich nach wie vor in Familienbesitz. Insgesamt werden 110 Hektar Rebfläche bewirtschaftet und rund 600.000 Flaschen Wein und Portwein pro Jahr produziert, was für das Douro-Tal eine mittlere Größenordnung darstellt.

 

 

Austernverkostung im „Venedig Portugals“
In Aveiro gab es die Gelegenheit, eine Austernzuchtanlage und eine Salzgewinnungsanlage zu erkunden. Die Austernzuchtanlage war nur mit dem Boot zu erreichen, deshalb war schon die Überfahrt ein Erlebnis. Schließlich ging es für die Reisegruppe weiter nach Lissabon.

 

 

Companhia: Ein Land- und Forstbetrieb in Portugal
In der Nähe von Lissabon wurde ein Betrieb (Companhia das Lezírias) besichtigt, der sich im staatlichen Besitz befindet und insgesamt 2.600 Hektar Ackerfläche bewirtschaftet; darunter Reisanbau, Weizen und 140 Hektar Weinbau, 70 Hektar Oliven sowie 6.600 Hektar Korkeichen. Portugal ist der größte Korkproduzent der Welt, mehr als 50 Prozent der weltweiten Korkprodukte stammen von hier. Zum land- und forstwirtschaftlichen Betrieb gehört außerdem noch eine Rinder- und Pferdezucht.

 

Fotos: Junge Landwirtschaft Österreich