Jägerinnen und Jäger sind für Hegemaßnahmen und andere jagdliche Aufgaben regelmäßig in den Revieren unterwegs und müssen dazu oft in entlegene und schwer zugängliche Geländeabschnitte. Landesjägermeister Josef Pröll, Notruf NÖ–Geschäftsführer Josef Schmoll und die Mitglieder im Fachausschuss für „Sicherheit im Jagdbetrieb“ des NÖ Jagdverbandes haben daher Wege gesucht, um Jägerinnen und Jäger größtmögliche Sicherheit zu bieten. Sie konnten nun mit der von Notruf Niederösterreich angebotenen Notfall-App eine Lösung präsentieren, die jede und jeder kostenlos auf das Mobiltelefon herunterladen können und die Erweiterungen für den Jagdbetrieb bietet.
„Einer deutschen Studie zufolge passieren 98 Prozent der Unfälle im Revier durch Stürze, mechanische Einwirkungen, wie Schnitte oder Quetschungen sowie im Umgang mit Werkzeug. Die App von Notruf Niederösterreich bietet eine einfache Möglichkeit, um rasch den Rettungsdienst anzufordern. Die Einsatzkräfte werden zudem auch gleich mit den wichtigsten Infos versorgt. Die Notrufabfrage kann so verkürzt sowie die Alarmierung beschleunigt werden. Das spart Zeit und kann Leben retten“, so Landesjägermeister Pröll.
Mehr Sicherheit durch App
Die App funktioniert denkbar einfach: Beim Drücken auf den „144-Button“ in der App werden automatisch Standort, Name und persönlich hinterlegte Infos wie Vorerkrankungen – sofern solche freiwillig eingespeichert wurden – an die Rettungsleitstelle übermittelt. Es erfolgt gleichzeitig automatisch eine Sprechverbindung zur Notrufleitstelle. Wenn keine Gesprächsverbindung zustande kommt oder der Patient angibt „Ich kann nicht sprechen“, wird das nächste Notfallteam alarmiert. Die volle Appfunktionalität ist in ganz Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn und in den alpinen Regionen der Slowakei gegeben. Ebenso ist sie auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Jagdliche Zusatzfeatures
„Wir haben die Notruf-App auf den jagdlichen Einsatz hin getestet. Mit den Erweiterungen und Funktionen der App haben wir eine gute und praxistaugliche Lösung gefunden“, so Josef Schmoll. So können in der App auch zeitabhängig erfassbare Informationen gespeichert werden. Das kann genutzt werden, wenn beispielsweise Jagdausflüge anstehen, bei denen die geplante Route zur besseren Auffindbarkeit eingegeben werden kann. Sollte man die App außerhalb des österreichischen, ungarischen, slowakischen oder tschechischen Staatsgebiets nutzen wollen, werden zwar keine Daten übermittelt, es wird weltweit aber dennoch die lokal gültige Rettungsnotrufnummer gewählt.
Etwaigen Rettungseinsatz bei Jagden mitplanen
Bernhard Treibenreif, der Vorsitzende des „Fachausschusses Sicherheit“, appelliert, generell bei der Planung von Gesellschaftsjagden einen möglichen Rettungseinsatz samt Rettungskette vorab mit in die Überlegungen einzubeziehen.
Fotos: Martin Grasberger/Weidwerk; Notruf Niederösterreich