Der Situationsbericht 2022/23 des Deutschen Bauernverbandes erschien erstmals als eigene Homepage, durch die sich Leserin und Leser Kapitel für Kapitel durchklicken können.
Insgesamt sieben Kapitel mit zusammen dreißig Unterkapitel und zahllosen Grafiken und Tabellen umreißen die Themen Landwirtschaft und Gesamtwirtschaft, Ressourcenschutz in der Landwirtschaft, Agrarstruktur, Agrarpolitik und Agrarförderung, Fakten zur wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft, Erzeugung und Märkte sowie Internationale Agrarentwicklung.
Belastungsprobe für Landwirtschaft
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, betonte bei der Präsentation des Berichts im Dezember 2022, dass das „zurückliegende Jahr für die deutschen Landwirte so manche Belastungsprobe gebracht“ hätte. Wörtlich: „Kaum, dass die Corona-Pandemie halbwegs bewältigt war, gab es eine Welle neuer Herausforderungen: Steigenden Erzeugerpreisen standen ausufernde Energie-, Dünger- und Futtermittelpreise gegenüber. Hinzu kamen anwachsende Personalprobleme, Lieferengpässe und Wartezeiten in fast allen Zulieferbereichen. Alles zusammen führte zu deutlichen Teuerungsraten bei Lebensmitteln.“
Rukwied sieht in den kommenden Jahren die deutschen Bäuerinnen und Bauern vor großen Herausforderungen stehen:
- „Völlig neue Preisverhältnisse zwischen den landwirtschaftlichen In- und Outputs werden den Betrieben produktionstechnisch und beim Risikomanagement alles abverlangen.
- Gleichzeitig setzt 2023 die lange diskutierte EU-Agrarreform ein. Bereits heute ist absehbar, dass sie für die meisten Betriebe einen deutlich geringeren Einkommensbeitrag aus der Agrarförderung bedeuten wird.
- Die Anpassung an den Klimawandel bleibt vordringlich. 2022 war erneut ein Jahr mit außergewöhnlichen Dürreperioden.
- Der politische und preisliche Druck auf die Veredlungswirtschaft und die wenig stringenten Planungen der Bundesregierung für Tierwohl und den Umbau der Tierhaltung behindern die Schweinehalter weiterhin.
- Neben den Verschärfungen der Düngegesetzgebung sind die Landwirte zusätzlich mit den undurchdachten Vorschlägen der EU-Kommission zur Einschränkung des Pflanzenschutzes und der Flächenbewirtschaftung konfrontiert. Würden die Vorschläge der Kommission umgesetzt, hieße das für mindestens 3,5 Mio. Hektar Agrarfläche ein radikales Verbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Das würde Ertragseinbußen von etwa sieben Millionen Tonnen Getreide und dramatische Einbußen bei Sonderkulturen bedeuten.“
Bericht auch gedruckt erhältlich
Der Bericht kann auch in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr von 15, – Euro beim Deutschen Bauernverband, Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin E-Mail: bestellt werden. Die ISBN Nummer lautet: ISBN 978-3-9820166-4-1
Fotos: DBV, BarbaraNeumann