Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig war Gast beim Nachhaltigkeitsfrühstück der Österreichischen Hagelversicherung und hob dabei die enorm wichtige Rolle der Regionen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz hervor.

 

Beim 12. Nachhaltigkeitsfrühstück der Hagelversicherung sind sich (v. l.) Stefan Jauk, Generaldirektor Niederösterreichische Versicherung AG; Eva Schulev-Steindl, Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien; Günter Geyer, Präsident Wiener Städtische Versicherungsverein; Andor Nagy, Botschafter von Ungarn in Österreich; Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft; Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender Österreichische Hagelversicherung; Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung AG; Ernst Karpfinger, Aufsichtsratspräsident der Österreichischen Hagelversicherung und Präsident der Vereinigung der österreichischen Rübenbauernorganisationen; Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Josef Pröll, Generaldirektor Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG, einig: Eine hohe Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln ist für alle essenziell

 

„Der Klimawandel ist heute das Sicherheitsrisiko Nummer eins der Menschheit und trifft die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel zuallererst und am stärksten. Hinzu kommt der verschwenderische Umgang mit unserer Lebensgrundlage Boden. Doch es gilt zu bedenken: Ohne Boden keine Landwirtschaft, ohne Landwirtschaft kein Essen und ohne Essen kein Leben“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, der zum zwölften Nachhaltigkeitsfrühstück seines Hauses lud.

 

 

Weinberger: „Alleine durch Dürre entstand in den letzten zehn Jahren in Österreich ein Schaden in der Landwirtschaft von über 1 Milliarde Euro. Hatten wir in den 80er Jahren noch 10 Hitzetage pro Jahr, so sind es heute fast 30 Hitzetage.“ Und weiter: „Der Bodenverbrauch ist Österreichs größtes hausgemachtes Umweltproblem. Österreich hat die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner in der ganzen Europäischen Union. Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Österreich 50 Prozent mehr Lebensmittelgeschäfte. Diese Fehlentwicklung ist der Hauptgrund dafür, warum die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich für Lebensmittel im Durchschnitt 14 Prozent mehr zahlen als in Deutschland. Unsere Bäuerinnen und Bauern bekommen vom Lebensmittelpreis trotz harter Arbeit aber den geringsten Anteil.“

 

 

Totschnig: Regionen sind Schlüssel
„Die Regionen sind das Herzstück unseres Landes. Hier leben und arbeiten wir, hier werden innovative Ideen, Lebensmittel oder erneuerbare Energien produziert. Damit leisten sie unverzichtbare Beiträge zur Versorgungssicherheit und zur Krisenfestigkeit unseres ganzen Landes“, so Bundesminister Norbert Totschnig. Um Österreichs Regionen bei ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen, hat das Landwirtschaftsministerium die Initiative „Meine Region – Heimat. Zukunft. Lebensraum.“ ins Leben gerufen.

Totschnig geht dabei auf den Aspekt der Flächeninanspruchnahme ein: „In Umsetzung des Regierungsprogramms ist es unser Ziel, die Flächeninanspruchnahme auf netto 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 zu reduzieren. Landwirtschaftliche Flächen für die Lebensmittelproduktion sollen geschützt und gleichzeitig bestehende Orts- und Stadtkerne gestärkt werden. Denn gesunde Böden sind die Grundlage für lebenswerte Regionen. Mit der Bodenstrategie der Österreichischen Raumordnungskonferenz möchten wir einen wichtigen Schritt setzen. Wesentlich ist, die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen und gemeinsam mit Ländern und Betroffenen eine zukunftsorientierte Strategie vorzulegen, um dieses wichtige Thema weiter voranzutreiben.“

 

Foto: Hagelversicherung, agrarfoto.com, Jessica Lohmann / pixelio.de