Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat Ende August in Würzburg die fünf Preisträgerinnen und Preisträger seines Journalistenwettbewerbs „Grüne Reportage 2022″ ausgezeichnet. Für den VAÖ mit dabei war BauernZeitung-Chefredakteur und VAÖ-Vorstandsmitglied Bernhard Weber als österreichischer Juror. Österreich ging diesmal leer aus.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2022: v.li.: Johannes Lenz, Christiane Zwick, Rebecca Kupfner, Birgit Waterloh, Niklas Liebetrau und als Vertreterin der Bernard Krone-Stiftung Elisabeth Gödde.

 

Sieger Niklas Liebetrau
Für die beste Reportage in der Kategorie „Reportage Print/Internet“ geehrt wurde Niklas Liebetrau, über das Thema Afrikanischen Schweinepest“ in der Wochenzeitung Zeit. Ihm ist es laut Jury-Entscheidung gelungen, ein für die Landwirtschaft hoch brisantes Thema für die Öffentlichkeit spannend aufzubereiten (Foto siehe Meldungsbeginn).

In der Kategorie „Video/Cross Media“ überzeugte das Autorenteam Christian Werner, Rebecca Kupfner (eine gebürtige Österreicherin aus Graz) und Felix Seiber-Daiker von Le-Filmfactory aus Leipzig. Sie zeigten in ihrer Youtube-Doku auf eindringliche und doch unaufgeregte Weise, welche Probleme das gesetzliche Verbot des Tötens männlicher Küken in Deutschland für Landwirte, Konsumenten, aber auch für die Umwelt aufwerfen.

In der zum ersten Mal bewerteten Kategorie „Podcast/Hörfunk“ belegte die Hörfunkjournalistin des ARD, Christiane Zwick, mit dem Thema „Trinkwasser sichern – Grundwassermanagement in Norddeutschland“ Platz 1.

Als bester „Nachwuchsjournalist“ überzeugte Johannes Lenz von BR24 mit seinem Beitrag „Spargelernte: Acker statt Uni“. Er begleitete dafür eine deutsche Studentin, einen rumänischen Saisonarbeiter und einen Landwirt.

Siegerin in der Kategorie „Fachbeitrag“ ist Birgit Waterloh, Redakteurin beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, mit ihrem Beitrag „Zwischen Leben und Tod“, in dem auch sie das brisante Thema des Kükentötens aufarbeitet.

Über 80 Beiträge eingereicht
Für die diesjährige Grüne Reportage waren den Juroren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich mehr als 80 Beiträge in den fünf verschiedenen Kategorien vorgelegt worden. Der Journalistenpreis des VDAJ wurden im Zwei-Jahres-Intervall bereits zum sechsten Mal vergeben. 2018 und 2020 fand sich unter den Preisträgern übrigens auch eine Österreicherin: die heutige Falter-Redakteurin Eva Konzett, als beste Nachwuchs-Journalistin und zwei Jahre später ausgezeichnet für die beste Reportage.

Kommunikationspreis für Agrarblogger
Auch der diesjährige Kommunikationspreis des VDAJ wurde in Würzburg vergeben. Dieser ging an das Content-Netzwerk „funk“ von ARD und ZDF für den Video-Clip „Hundert Hektar Heimat“ im MDR. Im Wochenrhythmus greifen vier jungen Landwirte – Gesa Langenberg, Josephine Moog, Michel Allmrodt und Philipp Pelzer – aus in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen alltägliche Themen von ihren Höfen und vom Land auf. Der VDAJ wertete die Videos der Agrarblogger als informativ und einfallsreich, aber auch amüsant und reflektierend-analytisch. Die Hauptdarsteller seien als Kommunikatoren ihres Berufsstandes auch „Botschafter und Brückenbauer von der Landwirtschaft zur Gesellschaft“.

 

Bernhard Weber dankte der früheren Präsidentin des VDAJ, Katharina Seuser, im Namen der neuen VAÖ-Präsidentin, Claudia Jung-Leithner, und ihrer Vorgängerin, Edith Unger, für die langjährige sehr gute, länderübergreifende Zusammenarbeit der beiden Journalistenverbände.

 

Danksagung an Katharina Seuser
Nach der Preisverleihung im Hofkeller direkt unter der Würzburger Residenz dankte Bernhard Weber der früheren Präsidentin des VDAJ, Katharina Seuser, im Namen der neuen VAÖ-Präsidentin, Claudia Jung-Leithner, und ihrer Vorgängerin, Edith Unger,  für die langjährige sehr gute, länderübergreifende Zusammenarbeit der beiden Journalistenverbände. Als Erinnerung an frühere Wien-Aufenthalte Seusers (sie war im Dezember 2017 auch Festrednerin bei der Eduard Hartmann-Preisverleihung im Raiffeisenhaus, Anm.) übergab Weber auch einen speziellen Gruß aus Wien: Drei Flaschen „Gemischter Satz“ vom Weingut Norbert Walter am Bisamberg. Deren Etiketten zieren aber nicht die Reblage im Norden von Wien, sondern die stilisierte Bergkette hoch über Galtür, dem früheren Heimatort des Winzers und mittlerweile auch Wiener Bauernbund-Obmannes.

 

Fotos: Weber, VDAJ