Die Legende besagt, dass man im alten China all jenen, die man ganz und gar nicht mochte, wünschte, sie mögen „in interessanten Zeiten“ leben. Ob das nun stimmt oder einfach nur gut erfunden ist, ist egal. In „interessanten Zeiten“ zu leben bedeutet in jedem Fall mehr Unruhe, mehr Stress, mehr Aufregung, mehr Abweichen vom Bekannten, Gewohnten, mit einem ur-österreichischen Wort: mehr Durcheinander.
Ja, ich weiß, all diese Ingredienzien sind für den journalistischen Alltag unabdingbar. Ohne all die Aufregung und das „Durcheinander“ gäb‘s keine lesens-, sehens- und hörenswerte Meldungen. Das steht außer Zweifel.
Aber einmal im Jahr, rund um jene Tage, die daran erinnern, dass ein Neugeborenes aus ärmlichen Verhältnissen zum Erlöser der Welt werden soll, könnten die „interessanten Zeiten“ ein ganz klein wenig den uninteressanten, ja faden Platz machen. Denn dann bliebe neben Geschenken und Festessen, Familienfeiern und ersten Vorsätzen fürs Neue Jahr noch etwas Zeit für Besinnung, Ruhe und inneren Frieden. Auch nicht schlecht, oder?
Daher wünschen wir, der Vorstand des VAÖ, allen Mitgliedern und Freundinnen und Freunden des Agrarjournalistenverbandes ein gesegnetes, friedvolles und erholsames Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein „Prosit 2025“.
Fotos: Siffert