Der ursprünglich aus dem Österreichischen Agrarverlag bzw. der Österreichischen Bauernzeitung stammende Medienmanager Friedrich Dungl (54) ist nun in der Digitalschmiede STRG. gelandet und fungiert dort als Head of Business Development, Senior Consultant. Das Unternehmen befasst sich mit den Einsatz künstlicher Intelligenz unter anderem in der Medienbranche.
Wer ist STRG.?
Das Unternehmen STRG. www.strg.at wurde 2008 gegründet und hat sich ursprünglich mit dem Schwerpunkt Digitale Medien beschäftigt. Durch die Auseinandersetzung mit semantischer Textanalyse wurde der Kundenkreis bald über den Medienbereich hinaus erweitert. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt bei Forschung (mit Unterstützung der FFG) und Entwicklung von Strategien und Tools im Rahmen der Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen. Besonders datengetriebene Prognosemodelle oder die Automatisierung von Supply-Chains gehören zu den Spezialitäten des Unternehmens. Zu den Kunden zählten und zählen z.B. ÖAMTC, Bank Austria, Gabriel Chemie, Stadt Wien, ÖGB, UBIMET sowie zahlreiche Medienhäuser, wie Red Bull, Salzburger Nachrichten, Kurier, Furche, oe24, Pro7SAT1, Styria, netdoktor oder wohnnet.
Friedrich Dungl, Head of Business Development, Senior Consultant
In über 30 Jahren Tätigkeit in der Medienbranche, davon mehr als 25 in Verlagsleitungs- beziehungsweise Geschäftsführungs-Funktion, waren Change-Management und Digitalisierung ständige Begleiter von Friedrich Dungl. So war er als Verlagsleiter des “Österreichischen Agrarverlags” 1997 auch für die Gründung und strategische Ausrichtung der ersten Homepage “agrarverlag.at” verantwortlich. 2001 wurde er Gründungs-Geschäftsführer der “Österreichischen Bauernzeitung”, ein Projekt, auf das er noch immer stolz ist, da die Homogenisierung unterschiedlicher Interessen eine Herausforderung war, von der niemand glaubte, dass sie zu stemmen wäre.
Danach übernahm Dungl die Geschäftsführung der Mediaprint-Töchter Bezirksjournale, Fundgrube, Rieder Magazin und Vogel Medien, leitete zwei Teams in der Kronenzeitung bevor er 2016 als Geschäftsführer zum NÖ Pressehaus (NÖN und BVZ) wechselte.
2022 leitete er das Projekt “MediaKey”, das gemeinsame Login des ORF und privater Medienunternehmen, in der APA. Als Head of Business Development der APA konnte er zusätzlich innovative Digitalisierungs- und KI Projekte für österreichische Medien ins Leben rufen.
Was ist KI?
Friedrich Dungl erläutert, was „Künstliche Intelligenz“ bedeutet. Hier seine Erklärungen: Alle sprechen mittlerweile vom Einsatz künstlicher Intelligenz, wir tun es. Wobei wir den Begriff “Künstliche Intelligenz” gar nicht so treffend finden, denn Intelligenz im eigentlichen Sinn ist es nicht, sondern “Machine Learning”. Die Wurzeln dieser mathematischen Wissenschaft reichen weit in die Vergangenheit zurück: Im Sommer 1956 fand das “Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” statt, was seither als der Startschuss für diese Wissenschaft gilt. Freilich sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die theoretischen Überlegungen in der Praxis umgesetzt werden konnten. Es war schlichtweg die Rechenleistung noch nicht verfügbar.
Heute unterscheidet man drei Arten von Machine-Learning:
Supervised Learning:
- Hier werden bestimmte Fähigkeiten trainiert. Ein typisches Beispiel sind die bekannten Anwendungen in Bilddatenbanken. Anhand einiger Trainingsbilder mit passender Beschreibung kann die KI in Zukunft alle Bilder in der Datenbank erkennen, auf denen z.B. ein Hase zu sehen ist.
Unsupervised Learning:
- Auffälligkeiten und Gemeinsamkeiten werden ohne menschliches Zutun erkannt. Am Beispiel Bilddatenbank: Abbildungen, die die gleichen Motive zeigen, werden geclustert. So würden Bilder mit Hasen als zusammengehörig erkannt, ohne dass die KI weiß, dass es sich um Hasen handelt.
Reinforcement Learning:
- In einer ständigen Regelschleife werden die richtigen Ergebnisse bestätigt und falsche ausgeschlossen. Hier können sich auch Maschinen gegenseitig trainieren.
Auch in der Landwirtschaft haben Machine-Learning und Digitalisierung längst Einzug gehalten. Man denke dabei nur an Precision Farming, Ernteprognosen, Logistik-Optimierung und Prozesssteuerung.
Fotos: STGR_Portraits, Alschner