Ende September ging im Coastal Credit Union Music Park, einer Outdoor-Konzertbühne in Raleigh, North Carolina (USA), das Farm Aid Konzert 2022 über die Bühne. Der Erlös dient der Hilfsorganisation, die Familienbetriebe in den USA zu unterstützen. Hier ein ausführlicher Rückblick.

 

Sind 2022 aufgetreten (v.l.) Willie Nelson, Margo Price, Dave Matthews, Sharon Carone

 

Wer oder was ist Farm Aid?
Farm Aid ist eine US-amerikanische Organisation, die sich die Bewahrung und Unterstützung der familiär geführten landwirtschaftlichen Betriebe in den USA („family farms“) zur Aufgabe gemacht hat. Dazu veranstaltet sie alljährlich ein Musikkonzert mit bekannten Stars.

Auf der Homepage heißt es u. a.: „Jedes Jahr veranstalten die Vorstandsmitglieder von Farm Aid, Willie Nelson, Neil Young, John Mellencamp, Dave Matthews und Margo Price, ein Farm Aid Festival, um eine Vielzahl von Künstlern, Landwirten und Fans für eine Mission zusammenzubringen: Familienbauern auf dem Land zu halten. Farm Aid ist ein ganztägiges Festival, das unglaubliche Musik, gutes Essen und praktische Aktivitäten zusammenbringt, um die Menschen mit den Wurzeln unseres Essens in Kontakt zu bringen. Seit 1985 hat Farm Aid mehr als 64 Millionen US-Dollar gesammelt, um Familienbauern im ganzen Land zu helfen, erfolgreich zu sein.“

 

Willie Nelson auf dem Farm Aid Festival 2022

 

Videos und Fotos sind hier nachzuschauen.

 

Werbung für einheimische Agrarprodukte auch auf T-Shirts

 

Zusammenfassung nach Zahlen
Dieser Artikel bietet eine Zusammenfassung des Konzerts aus 2022 nach Zahlen.

 

 

American Beef Labeling Act
Im heurigen Jahr rief der Gründervater des Festivals, der Country-Star Willie Nelson (89) die US-Konsumentinnen und -Konsumenten dazu auf, mehr heimisches Rindfleisch zu konsumieren. Hier der Aufruf:

Haben Sie schon einmal im Lebensmittelgeschäft auf dem Etikett von Rindfleisch „Product of the U.S.A“ bemerkt? Würde es Sie überraschen zu erfahren, dass das Tier, von dem es stammt, möglicherweise in Brasilien oder Neuseeland aufgezogen und verarbeitet wurde?

Zu wissen, woher Ihre Lebensmittel kommen, ist ein Grundrecht. Aufgrund der eindeutigen Etiketten können Sie wählen, ob Sie Äpfel aus Neuengland oder Mexiko kaufen möchten, und Sie können wissen, ob Ihre Tomaten in Kalifornien oder Kanada angebaut wurden. Beim Rindfleisch stimmt das nicht.

Jahrzehntelang haben multinationale Fleischverpacker amerikanische Viehzüchter ausgebeutet und Esser getäuscht. Erschreckenderweise erlaubt das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) derzeit Importeuren, Rindfleischprodukte aus anderen Ländern als „Produkt der USA“ zu kennzeichnen, wenn das importierte Rindfleisch in den Vereinigten Staaten lediglich aus- und wieder eingepackt wird.

Für Leute, die ihr Fleisch direkt von lokalen Bauern kaufen, mag dies keine große Sache sein – schließlich weißt du, woher dein Fleisch kommt, viel besser als jedes Etikett es dir jemals sagen könnte!

Aber es ist immer noch ein wichtiges Thema für alle: Landwirte und Esser. Importe (einschließlich grasgefüttertes Rindfleisch) erzeugen oft unfairen Preisdruck und täuschen die Verbraucher über die tatsächlichen Kosten der Lebensmittelaufzucht in diesem Land. Während viele Esser US-Bauern und Viehzüchter unterstützen wollen, wissen sie einfach nicht, was sie dafür in Lebensmittelgeschäften kaufen sollen. Je mehr Viehzüchter in das konventionelle System gequetscht werden, desto mehr verlieren wir die lebenswichtige Infrastruktur, die für den Wiederaufbau der lokalen und regionalen Lebensmittelproduktion von entscheidender Bedeutung ist.

Gerade jetzt haben wir die Gelegenheit, den fleischverpackenden Giganten die Macht zu nehmen und uns auf ein faires Lebensmittelsystem zuzubewegen, dem Landwirte, Viehzüchter und Esser vertrauen können.

Ein Senatsentwurf für die obligatorische Herkunftslandkennzeichnung (M-COOL) wurde 2021 eingeführt und nimmt Fahrt auf. Der American Beef Labelling Act (S.2716), der von Senatoren beider Parteien gesponsert wird, wird M-COOL für Rindfleisch wieder einführen. Es garantiert, dass die Esser wissen, wo ihr Rindfleisch geboren, aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurde. Es trägt auch dazu bei, gleiche Wettbewerbsbedingungen für amerikanische Viehzüchter zu schaffen, indem es ihnen hilft, einen fairen Preis zu erzielen.

Fordern Sie Ihre Senatoren auf, noch heute den American Beef Labeling Act zu unterstützen!

 

 

Unterstützung erhielten Farm Aid und die Organisatoren des Aufrufs auch durch landesweite Medien.

 

Fotos: Willie Nelson Facebook; Margo Price Facebook; Sanjay Suchak via Dave Matthews Band Facebook