„Eine umfassende Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen vermittelt grundlegende Inhalte und Fertigkeiten für eine eigenständige und selbstbestimmte Lebensführung, bringt mehr gesunde Jahre und kommt unserem individuellen Wohlbefinden ebenso zugute wie einem nachhaltigen Gesundheits- und Ernährungssystem“, so „forum. ernährung heute“–Geschäftsführerin Marlies Gruber.
Gruber verweist auf ein Leitbild über junge Erwachsene sowie Empfehlungen für eine umfassende Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB), die auf Initiative des f.eh von 13 Organisationen beim Runden Tisch „Zukunft Ernährungsbildung“ erarbeitet worden sind.
Demnach haben junge Erwachsene idealerweise ein Grundlagenwissen über Lebensmittel, ihre Herstellung, eine ausgewogene Ernährung und Umweltwirkungen. Das ermöglicht ihnen ein selbstbestimmtes Urteil als Basis für eigen- und solidarverantwortliches Handeln sowie Genussfähigkeit und -freude. „Wissen und Ernährungskompetenzen sind essenzielle Bausteine, die einen gesunden, bewegungsreichen und nachhaltigen Lebensstil ermöglichen, der für jeden das Potenzial für mehr gesunde Jahre bietet. Grundlage dafür ist die Umsetzung einer umfassenden EVB in der Schule, die soziale, gesundheitliche, ökologische und auch volkswirtschaftliche Vorteile birgt“, so Marlies Gruber.
Junge Erwachsene sollen dem Leitbild entsprechend am Ende ihrer schulischen Laufbahn über eine ausgewogene, abwechslungsreiche und bedarfsorientierte Ernährung, Portionsgrößen sowie die Wirkung von Lebensmitteln auf den eigenen Körper und die Umwelt Bescheid wissen. Organisationen wie die WHO, die OECD und das McKinsey Global Institute heben insbesondere eine Reduktion der Portionsgrößen regelmäßig als effiziente High-Impact-Maßnahme zur Senkung der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas hervor. Ernährungs- und Verbraucherbildung trägt hier zur Vermittlung von Kompetenzen bei, aber auch zu einer Reduktion vermeidbarer Lebensmittelabfälle, indem kreative Rezepte mit Resten, die richtige Lagerung und die optimale Einkaufsplanung vermittelt werden. Beides – die gesundheitlichen Effekte und die Reduktion von Food Waste – wirken sich auch gesamtgesellschaftlich positiv aus: Einerseits wird das Gesundheitssystem entlastet, andererseits kann das Ernährungssystem nachhaltiger gestaltet werden, indem Ressourcen für die Produktion und Entsorgung von Lebensmitteln geschont werden.
Empfehlungen des Runden Tischs „Zukunft Ernährungsbildung“ hier: Empfehlungen Ernährungs- und Verbraucherbildung
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