Die Klimaerwärmung bringt eine neuartige Zusammensetzung der Baumartenverteilung in Europa mit sich. Welche Chancen haben die Schwarzkiefern? Eine neue Broschüre des BFW gibt einen Überblick über das praxisrelevante Wissen, welches vom BFW gemeinsam mit Kooperationspartnern über diese Baumart gesammelt wurde.
Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkungen der Schwarzkiefer mit dem Pathogen Diplodia sapinea, die forstliche Nutzung der Schwarzkiefer und die Rolle dieser Baumart für die Waldbewirtschafterinnen und Wissenschaftler, aber auch für das gesamte Waldökosystem.
Im ersten Teil der Broschüre berichten Experten und Expertinnen über die neuesten Entwicklungen der Schwarzkiefer in den Bereichen Systematik, Ökologie, Verbreitung, Geschichte, Saatgut, Holzverwendung, Waldbau und Waldschutz.
Im zweiten Teil werden praxisrelevante Ergebnisse des Projekts ASKFORGEN vorgestellt. Ziel dieses Projektes war es, für die wertvollen und durch die Baumart Schwarzkiefer geprägten Waldökosysteme eine Grundlage zur langfristigen Anpassung an die zukünftigen Klimabedingungen zu erarbeiten. Dabei sollte die bereits bestehende innerartliche Variabilität dieser Baumart genutzt werden.
Schwarzkiefer: Höhere Überlebenschancen
Der Schwarzkiefer (Pinus nigra Arnold) werden ein gewisser Wachstumsvorteil und höhere Überlebenschancen unter künftigen Klimabedingungen nachgesagt. „Die Schwarzkiefer als mediterrane Baumart kann hier sicher punkten, jedoch werden oft Wechselwirkungen zwischen klimatischen Stressfaktoren und Pathogenen außer Acht gelassen“, sagt Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Speziell im Fall der Schwarzkiefer gehe es um den endophytisch lebenden Pilz Diplodia sapinea und das Diplodia-Kieferntriebsterben. Das Diplodia-Triebsterben tritt als Wund- und Schwächeparasit auf und kann sich bei lang anhaltender Trockenheit rasch und epidemieartig ausbreiten.
Direkter Download-Link: https://www.bfw.gv.at/wp-content/uploads/ASKFORGEN_Broschuere_SKie_web-3-1.pdf
Fotos: BFW, Florian Winter