Die Statistik Austria hat die vorläufigen Außenhandelsdaten für das Jahr 2022 für den Agrar- und Lebensmittelbereich veröffentlicht. Diese Zahlen zeigen trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine durchaus erfreuliche Entwicklungen im Export, so Josef Domschitz, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Die wichtigsten Details zusammengefasst:
- Die österreichischen Exporte insgesamt legten – auch wegen der Vielzahl an deutlichen Verteuerungen (Energie, Transport, Verpackungen, Rohstoffe usw.) wertmäßig um 17,2 % zu: davon der Agrarsektor um 17,4 % und die Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie um 15,5 %.
- Ein kritischer Blick in die mengenmäßigen Entwicklungen für das Jahr 2022 zeigt, dass der Agrarsektor mengenmäßig „nur“ um 0,3 % und der Bereich der Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie um 4,9 % zulegen konnten.
- Die Außenhandels-Bilanz im Agrarbereich insgesamt ist für 2022 mit 24 Mio. Euro nur leicht negativ. Die Agrarwaren der weisen aber dabei mit einem Minus in Höhe von 2.758 Mio. Euro weiterhin eine deutlich negative Bilanz aus. Bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie konnte die deutlich positive Bilanz von +2.135 Mio. Euro (2021) auf +2.734 Mio. Euro (2022) weiter ausgebaut werden.
- Deutschland bleibt weiterhin wichtigster Exportmarkt für Österreich: wertmäßig +15,4 % beim Agrarbereich und +10,2 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie; mengenmäßig.-1,7 % beim Agrarbereich und erfreuliche +2,2 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie.
- Fast 86 % des kompletten Agrarsektors wurden im Jahr 2022 wertmäßig in Europa abgesetzt (+19,7 % gegenüber 2021).
- 81 % der Exporte von Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie wurden im Jahr 2022 in Europa abgesetzt (+16,8 %).
- Die alkoholfreien Erfrischungsgetränke bleiben trotz zweistelligen Rückgangs am US-Markt weiterhin wichtigste Produktgruppe im Export: 2.989 Mio. Euro Exportvolumen insgesamt im Jahr 2022; +16,7 % wertmäßig und +11,4 % mengenmäßig.
- Die Exporte nach Großbritannien leiden weiterhin wegen des BREXIT (wertmäßig +4,7 % im Agrarbereich und +2,0 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie; mengenmäßig -9,8 % im Agrarbereich und -11,7 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie).
- Die Exporte in die Ukraine sind im Jahr 2022 deutlich eingebrochen (wertmäßig -1,3 % im Agrarbereich und -31,4 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie; mengenmäßig -26,6 % im Agrarbereich und -25,5 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie).
- Die Exporte nach Russland konnten überraschenderweise wertmäßig deutlich zulegen: +29,2 % im Agrarbereich und +36,3 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie; mengenmäßig -2,7 % im Agrarbereich und -3,1 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie.
- Der US-Markt ist im Export weiterhin rückläufig: -15,2 % im Agrarbereich und -16,1 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie; mengenmäßig -13,1 % im Agrarbereich und -12,8 % bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie.
Zusammenfassung in Präsentation
Die aktuellen Ergebnisse sind hier in Form der Jahresauswertungen dargestellt: AH-Agrar-LM-2022v
Fotos, Grafiken: Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie