Das AMA-Forum 2021, es ging Ende November des Vorjahres über die Bühne, stand unter dem dramatischen Titel „Die Kraft der Erschütterung“ und beleuchtete Marketing, Kommunikation und auch das Scheitern in Zeiten der Corona-Pandemie.

Megathema Tierwohl

AMA-Marketing Geschäftsführer Michael Blass startet mit einem Blick nach vorn: „Tierhaltung und Tierwohl sind unsere Megathemen für das neue Jahr. Wir müssen Antworten auf gesamtgesellschaftliche Fragen geben. Wir wollen immer mehr Konsumenten dazu motivieren, Fleisch aus höheren Tierhaltungsstandards zu kaufen und damit die Balance zwischen dem Angebot der Produzenten und der Nachfrage der Konsumenten auszugleichen.“

Kommunikation auf Augenhöhe

Kommunikationsberaterin Heidi Glück nahm die politische Kommunikation unter die Lupe und zog daraus Lehren. Wichtig sei es, unterschiedliche Zielgruppen mit spezifischen Maßnahmen zu bedienen: „Eine große, einheitliche Kampagne kann skeptische Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten nur ungenügend abholen. Dafür braucht man genau auf sie zugeschnittene Botschaften“, so Glück, die den Einsatz von authentischen Testimonials empfiehlt, wobei die Botschafter von Promis bis zum Dorfpfarrer, von Meinungsbildern in Communities bis zu glaubwürdigen Wissenschaftlern reichen können.

Digitale Küche

Der Berliner Hendrik Haase, Food-Aktivist, Kommunikationsberater und ein genauer Beobachter der Lebensmittelbranche, wagte einen Blick in die Zukunft und sprach von „Digitaler Küche“, also der Digitalisierung der gesamten Land- und Lebensmittelwirtschaft, der Vermarktung, des Einkaufens und der Kommunikation. Haase motivierte die Produzenten, den Ort des Verkaufs und den Ort der Kommunikation neu zu definieren: „Es gibt inzwischen viel mehr als den klassischen Supermarkt und Konsumenten haben heute ein gänzlich anderes Bedürfnis an Kommunikation als vor der Pandemie. Wo und wie kaufen wir künftig ein und wie reden wir darüber?“, fragte Haase, der dafür plädierte, Transparenz und Nachhaltigkeit erlebbar zu machen. „Die Leute wollen eine Packung scannen und sofort zu Infos kommen.“

Keine Angst vorm Scheitern

Für mehr Mut tritt auch Dejan Stojanovic ein. Der Unternehmer befasst sich mit dem Scheitern und was wir daraus lernen können. „Fehler generieren Wissen, das man nutzen kann, und sie sind die Mutter aller Innovationen. Aus Fehlern lernen wir mehr als aus Erfolgsgeschichten“, erzählt Stojanovic aus seiner eigenen Erfahrung des Scheiterns. Positive Fehlerkultur sollte auch belohnt werden, damit sie sich etablieren kann.

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AMA Forum 21

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